Existenzgründung und der Weg in die Selbstständigkeit

Der Schritt in die Selbständigkeit will gut überlegt sein. Er ist mit vielen Chancen aber auch mit Risiken behaftet. Dennoch gibt es in Deutschland Jahr für Jahr ca. 400.000 Existenzgründungen. Der größte Teil davon sind neu gegründete Einzelunternehmen. Interessant ist auch die Entwicklung, dass sich immer mehr Arbeitnehmer zusätzlich zu ihrer angestellten Tätigkeit selbständig machen. Diese Nebenerwerbsgründungen werden aber oftmals im Laufe der Zeit in Hauptgewerbe umgewandelt.

Besonders in Zeiten von Konjunkturschwankungen und wachsender Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt durch weniger Festanstellungen, Zunahme von Zeitarbeit und Massenentlassungen wagen viele die Existenzgründung, wenn die Aussicht besteht, mit der Geschäftsidee gute Umsätze zu erzielen. Eine Existenzgründung gibt dem Unternehmer die Möglichkeit, seine unternehmerischen Ideen in die Tat umzusetzen, sich selbst zu verwirklichen und seinen persönlichen Gewinn selbst mitzubestimmen. Aus einem vormals Angestellten wird ein Unternehmer, der seine eigenen Ideen und Ziele verwirklichen kann, selbst Entscheidungen trifft, sein Arbeitsumfeld und seine Arbeitszeiten selbst bestimmen kann, seine Unabhängigkeit, Einkommen und gesellschaftliches Ansehen steigern kann. Jedoch gibt es auch Nachteile gegenüber einem Angestelltenverhältnis: der Selbständige haftet mit seinem Privatvermögen für das finanzielle Risiko seines Unternehmens, sein Einkommen hängt von der Auftragslage ab, er hat keine soziale Absicherung und oft eine hohe Arbeitsbelastung. Diese Vor- und Nachteile sollte jeder für sich abwägen und in die Entscheidungsfindung mit einbeziehen.
Wer sich unsicher ist, ob seine Geschäftsidee auch wirklich ankommt, kann natürlich auch auf Franchise-Systeme setzen. Deutlich mehr Unternehmen als man denkt, bieten Franchise-Lizensen an. Es gibt sogar eine Franchiseportal, welches sich nur mit diesem Thema beschäftigt.

Hat man sich einmal entschlossen den Schritt in die Selbständigkeit zu gehen, so ist die Aufstellung eines sog. Business-Plans empfehlenswert, um dem Ganzen eine klare Struktur zu geben wie Informationen zum Gründer, zum Produkt, zum Markt und zur Finanzierung. Gerade zur Beantragung von Finanzierungshilfen ist solch ein Business-Plan dringend erforderlich. Die Existenzgründung wird von Bund und Ländern in Form von Darlehen und Zuschüssen unterstützt und auch die Beratung vor der Gründung. Auch die Bundesagentur für Arbeit vergibt an Bezieher von Arbeitslosengeld einen 15-monatigen Gründungszuschuss bzw. ein Einstiegsgeld, wenn durch die berufliche Selbständigkeit die Arbeitslosigkeit beendet werden kann.